RUND UM DIE MÄRKTE
Geschichte – (überliefert und „nur“ auszugsweise dargestellt) sie wiederholt sich doch!
1110:
Die ersten börsenähnlichen Veranstaltungen gab es im 12. Jahrhundert in Italien. So versammelten sich zu Beginn dieses Jahrhunderts Wechsler, Kaufleute und Makler zum gemeinsamen Handel auf der Piazza San Martino in Lucca.
1300:
Im 14. Jahrhundert berichtet die Geschichte bereits von einem ausgeprägten Börsenwesen in Pisa, Venedig, Florenz oder Genua.
1409:
Im Zuge der weltweiten Kolonisierung eröffnet die erste offizielle Börse der Welt zur Zeit der Renaissance in Brügge (heute Belgien). Sie erhält den Namen der Kaufmannsfamilie van der Brügge.
1531:
Die erste tatsächliche Börse wird in Antwerpen gegründet.
1540:
Fast zeitgleich werden die ersten deutschen Börsen in Nürnberg und Augsburg gegründet.
1554:
In England wird die Londoner Börse (Royal Exchange) gegründet.
1602:
An der damaligen wichtigsten Börse in Amsterdam wird das nach heutigen Verhältnissen erste Wertpapier gehandelt (Ostindische Kompanie).
1611/1613:
Das erste offizielle Börsengebäude sowie die erste Börse der Welt, die diesen Namen auch wirklich verdient, wird in Amsterdam gegründet.
1630-1637:
Die erste große Spekulationsblase in der Börsengeschichte nimmt ihren Lauf. Die Tulpe als Anlage- und Kultobjekt erlangt den Status quo aufgrund der verschiedenen neuartigen Färbungen.
1720:
Der erste Aktenkundige Börsencrash der Geschichte nimmt seinen Lauf. Aufgrund finanzieller Schieflagen im britischen Staatshaushalt wurde der South Sea Company die Möglichkeit eröffnet ihr Kapital unbegrenzt und zu jedem Kurs an die damaligen Märkten zu (Schulden wurden Aktien) bringen!
1720:
Anderes Land ähnliches Prinzip. Auch Frankreich war im Zuge von kriegerischen Auseinandersetzungen sowie dem exzentrischen „Sonnenkönig Ludwig XIV“ haushoch überschuldet. Die einzigartige Geschichte des John Law (Gründung der Banque Generale und Mississippi-Projekt) beginnt.
1756:
An der Berlinerbörse werden deutsche Aktien gehandelt.
1792:
Die New York Stock Exchange wird eröffnet.
1820:
Der Aktienhandel an der Börse Frankfurt/Main beginnt.
1840:
Der erste nachweisliche Börsenboom in Deutschland beginnt. Begründet durch den fortschreitenden Eisenbahnbau und den dafür erforderlichen Geldbedarf.
1873:
In New York kommt es zur ersten und wahrlich nicht letzten Börsenschließung. Hintergrund ist die Zahlungsunfähigkeit mehrerer amerikanischer Eisenbahngesellschaften (kommt einen doch irgendwie bekannt vor oder?).
1848:
Die älteste und heute noch aktive Warenterminbörse wird in Chicago (CBOT) gegründet.
1929:
Die „goldenen zwanziger Jahre“ gehen zu Ende, und dieses Ende wird markiert durch den vielerorts bekannten „Schwarzen Freitag“, den bisher größten Börsencrash. Die Weltwirtschaftskrise beginnt.
1971: NASDAQ
In New York wird die erste elektronische Börse der Welt gegründet. National Association System of Deales Automated Quotation auch als NASDAQ bekannt.
1973:
Durch die Entwicklungen im Nahen Osten kam zu einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise, von der die ganze westliche Welt betroffen war. Lieferboykotte und die Reduktion des Ölangebots schürten die Lage neben der kriegerischen Auseinandersetzung zw. Ägypten und Syriens gegen Israel.
1987:
Der oft bezeichnete zweite „Schwarze Freitag“ geht in die Geschichte ein. Nur dieses mal trifft es einen Montag im Oktober. Nach langer Kurseuphorie bricht der überhitzte Markt in New York zusammen. Der Börsencrash hat weltweiten Charakter, denn die enge Vernetzung der Wirtschaften und die immer weiter vorangeschrittene Computerisierung des Handels führten damals zu einem weltweiten Kurseinbruch der Aktienmärkte.
1995:
Die Spekulationsgeschäfte des Finanzmaklers Nick Leeson in Asien führten letztendlich zum Konkurs der über 100jährigen Barings Bank.
1997/98:
Die Asienkrise beendet die Expansion in dieser Region (Tiger-Staaten/Südostasien) schlagartig und führte die Welt an den Rand einer Weltwirtschaftskrise.
1998:
LTCM Hedgefons – beteiligt waren u. a. Nobelpreisträger & „Finanzgenies“ wie John Meriwether usw. Jahrelang machten Sie mit ihrer Hedge und „Scale In“ Strategie enorme Gewinne, doch irgendwann liefen die angeblich so berechenbaren Märkte aus dem Ruder. Die FED und die beteiligten Banken mussten Milliarden nachschießen um totale Krise zu verhindern.
1999:
Einführung der neuen Europäischen Leitwährung „Euro“. An den deutschen Börsen wurden zum 4. Januar 1999 die Kursnotierungen auf Euro umgestellt, die Aktiengesellschaften haben bis Ende 2001 Zeit, die Unternehmensanteile auf Euro umstellen.
1998-2000:
Die Internethype nimmt seinen Lauf. Der Rest ist jüngere Geschichte…
Anlagemöglichkeiten (im Querschnitt)
Das kapitalistisch ausgerichtete Finanzsystem bietet zahlreiche Instrumente zur Geldanlage. Hierbei seien einige im Querschnitt aufgeführt. Interessant und erwähnenswert ist die Tatsache, dass dem Privatanleger heute die Möglichkeit zur Partizipierung an fallenden Preisen in Form verschiedenster Derivate ermöglicht wird. Wohl dem, der bereits im Jahr 2000/2001 dieses zu nutzen wusste.
– Fonds
Der Klassiker in der modernen Anlageempfehlung. Breite Streuung mit geringem Kapitalaufwand durch den Effekt der Kapitalansammlung zahlreicher Investoren. Das Kapital wird durch Fondmanager und ihren Stäben gemäß Ausrichtung des Fonds investiert. Bisweilen gibt es für jeden Anlegertypus eine Art Fond. Die Beteiligung erfolgt in Anteilen welche auch an den Börsenplätzen gehandelt werden.
– Anleihen im allgemeinen (verzinsliche Wertpapiere)
Von Unternehmens- bis Staatsanleihen kann man mit diesen Instrumenten innerhalb einer festen Laufzeit einen Festverzinsten Ertrag erwirtschaften. Anleihen sind Wertpapiere zur langfristigen Kreditfinanzierung des Herausgebers (Unternehmen/Länder).
– Aktien
Unternehmensbeteiligung im klassischen Sinne. Zur heutigen Zeit jedoch mehr aus Gründen der Spekulation und Gewinnmaximierung äußerst beliebt. Gewinnbeteiligung in Form von Dividendenausschüttungen inklusive.
Allgemeines zu den Derivaten:
Als Derivate werden an den Börsen Finanzinstrumente bezeichnet, deren eigener Wert vom Preis anderer Finanztitel oder Waren abhängt. Derivate berechtigen zum Kauf oder Verkauf der zugrunde gelegten Werte. Zu den wichtigsten Derivaten zählen Optionsscheine, Optionen, Futures, CFDs, FFDs und Zertifikate. Die modernen Kapitalmärkte bieten mehr Möglichkeiten als je zuvor auf unterschiedliche Trendszenarien zu setzen. Warum nur eine Trendrichtung ausnutzen – schon mal über den Handel per LONG/SHORT nachgedacht?
– Optionsscheine
Nicht zu verwechseln mit der eigentlichen Option bzw. dem Optionshandel. Denn der Optionsschein (verbriefte Optionen) bezieht sich zumeist auf Privatanleger, welche diese per Haus- bzw. Onlinebank direkt vom Emittenten oder der Börse erwerben können. Im Grunde hat man auch bei Optionsscheinen am Ende der Laufzeit (bei positiver Werteentwicklung!) das Recht zur effektiven Lieferung, in der Regel erhält man jedoch einen Barausgleich anstatt der Lieferung. Dennoch erwirbt der Käufer, ähnlich der Option, das Recht einen bestimmten Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen (Call-Option) bzw. zu verkaufen (Put-Option). Die angenommene und zukünftige erwartete Preisentwicklung des Basiswertes ist Vordergründig von Interesse des Anlegers.
– Zertifikate
Die bisher entstandene Vielfalt sprengt den Rahmen einer jeden Website. Letztlich handelt es hierbei um strukturierte Produkte die ähnlich den Optionsscheinen der Zielgruppe der Privatanleger zuzuordnen ist. Zertifikate eignen sich für kurzfristige Spekulationen in Form von Hebel- und Knock-Out-Produkten, aber auch strategische bzw. aufwändige mittel- bis langfristige Spekulationen sind hiermit möglich.
Zertifikate beziehen sich immer auf einen Basiswert (auch Underlying genannt) und sind eine Schuldverschreibung mit Zweitverbriefung des Emittenten.
– CFDs (Contract for Difference)
Der Differenzkontrakt ist ein Ausgleichsgeschäft zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis bei Aktien. Man spekuliert z.B. auf die Preisänderung einer Aktie ohne diese selber zu besitzen. Hierbei kann man auf steigende Preise (Long) oder fallende Preise (Short) spekulieren. Der Handel, wie auch bei allen weiteren Aufzählungen, erfolgt durch eine Sicherheitsleistung (Margin). Diese muss für eine eröffnete Position hinterlegt werden und deckt nur einen Teil der eigentlichen Spekulationssumme ab – hierbei entsteht der beliebte und auch gewünschte Hebeleffekt (allerdings in beide Richtungen!).
– FFDs (Future for Difference)
Das gleiche Prinzip wie bei den CFDs, jedoch werden hierbei standardisierte Terminkontrakte wie Indizies (DAX) oder Rohstoffe (Öl) als Basiswerte herangezogen.
– Optionen
Der Handel erfolgt ausschließlich an den internationalen Terminmärkten. Mit einer Option erhält man das Recht, nicht aber die Verpflichtung, ein Wertpapier oder ein Produkt zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Die in den Medien häufig erwähnten äußerst spekulativen Leerverkäufe fallen in dieses Segment.
– Futures
Das älteste Terminmarktprodukt. Futures sind standardisierte Terminkontrakte (hinsichtlich Menge, Qualität und Liefertermin), bei welchen zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt ein dem Geld- und Kapital-, Rohstoff- oder Devisenmarkt zugehöriges Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten Preis zu liefern bzw. abzunehmen ist. Ursprünglich zur Absicherung von landwirtschaftlichen Produkten gedacht, werden heute nicht mehr als 3 % der gehandelten Kontrakte auch tatsächlich getauscht. Der Futurekontrakt ist im Gegensatz zur Option ein verbindlicher Börsenvertrag zwischen beiden Parteien und unterliegt der freien Preisbildung aus Angebot und Nachfrage an den Terminbörsen. Das Handelsprinzip ist abermals auf die Preisdifferenz ausgerichtet.
– Forex
Der Devisen- oder auch Währungsmarkt. Ein rein Internetbasierender Handel, welcher keine Öffnungszeiten oder feste Örtlichkeit im Sinne der gängigen Börsen benötigt. Ein noch recht junger Markt gerade für Privatanleger. Zumeist wird auf die zukünftige Währungsstärke bzw. -schwäche spekuliert. Aber auch die Zinsdifferenz jeweiliger Währungen (Carry-Trades) lockte in der Vergangenheit zahlreiche Investoren und Spekulanten an diesen Markt.
HISTORISCHE STATEMENTS
„Die Kapitalmärkte hegen das Risiko 100% des eingesetzten Kapitals zu verlieren (einmal von den Terminmärkten abgesehen) –
jedoch besteht andererseits die Möglichkeit bis zu oder gar mehr als 1000% Gewinn zu erzielen.“
(unbekannt)
„Der Markt ist wie ein Grippevirus – sobald Sie glauben, Sie haben ein Gegenmittel gefunden, mutiert er in etwas anderes.“
(Wayne H. Wagner)
„Die Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien als Idioten oder mehr Idioten als Aktien gibt.“
(André Kostolany)
„Der gesunde Menschenverstand ist gar nicht so gesund.“
(Voltaire)
„Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – nämlich Null.“
(Voltaire)
„In Wirklichkeit sind Vollkommenheit und Unsterblichkeit unerreichbar, und Kontinuität findet sich nur im Tod.“
(George Soros)
„Ich kenne Millionen Sachen, die nicht funktionieren. Aber sicher habe ich eine Menge gelernt.“
(Thomas A. Edison)
„Es sind nicht die Zeiten die sich ändern, sondern immer nur die alten Geschichten, die von immer neuen Menschen erlebt werden.“
(Markus Koch)
„Es gibt nicht so etwas wie „Recht haben“ oder „den Markt schlagen“. Wenn Sie Geld machen, dann deshalb, weil Sie den Markt verstanden haben. Wenn Sie Geld verlieren, dann einfach darum, weil Sie den Markt falsch verstanden haben. Es gibt keine andere Art, diese Sache zu betrachten.“
(Musawer M. Ijaz)
„Das Problem ist: die Analysten flirten mit den Aktien, die Anleger sind mit ihnen verheiratet.“
(Udo Bandow)
„Es lebe die Rendite!“
(Oliver Müller)
„Seien Sie die Veränderung, die Sie in der Welt sehen wollen.“
(Mahatma Gandhi)
„Eigentlich ist es gut, dass die Menschen der Nationen unser Banken- und Währungssystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“
(Alan Greenspan, ehemaliger Chef der US Notenbank)
Infos rund um die Märkte
Börsenfeiertage:
http://www.derboersianer.com/service/boersenfeiertage.html
Weltweite Leitzinsniveaus:
http://www.leitzinsen.info/zinsen.htm
ALLE Konjunkturdaten erklärt und aktuell:
http://www.markt-daten.de/research/indikatoren/redbook.htm
Rund um die Finanzmärkte – Einfach erklärt:
http://www.youtube.com/playlist?list=PLDC8701D6226302BE&feature=plcp
US-Märkte im Blick:
http://finviz.com/
Internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse:
https://www.edelmetallmesse.com/
Die Hombase für anspruchsvolle Trader (App, personalisiertes Trading-Cockpit, u.v.m.):
https://inside.stock3.com/homebase/
Crowdinvesting – Investieren mal anders:
http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/anlage-trend-crowdinvesting-schluepft-aus-den-kinderschuhen/7299176.html