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Warum Ihnen die Technische Analyse nur Vorteile bringt

Vorwort:
„Nur Vorteile? Ja, warum eigentlich?”, werden Sie sich vielleicht fragen, obgleich die Vorteile der Technischen Analyse nicht nur bei Godmode-Trader.de (bis 2022 – denn seither bekannt als stock3) seit Jahrzehnten klar ersichtlich sind. Weshalb die Technische Analyse eben längst keine Kaffeesatzleserei mehr ist und warum Sie gerade in Zeiten wie diesen damit die Vorteile auf Ihre Seite ziehen können, soll Ihnen nunmehr erläutert werden. Denn gerade in solch unsicheren und zugleich volatilen Phasen wie jetzt fragen sich sicherlich nicht nur Sie, wie man hierbei sein Investmentschiff am besten durch die Unwägbarkeiten der Finanzmärkte manövrieren kann. Keine leichte Frage – ohne Zweifel! Die erste Antwort lautet: Übernehmen Sie selbst Verantwortung für sich und Ihre Finanzen! Die zweite bezieht sich auf das „Wie?“ – und genau hier kommt die Technische Analyse und speziell die Charttechnik Ihnen zu Hilfe.

Einleitung:
Doch beginnen wir zur Einführung in das Thema zunächst mit einer kurz gefassten Ausführung über den historischen Ursprung. Seit einigen hundert Jahren existiert die Technische Analyse bereits. Seither hilft sie den Investoren und insbesondere den Tradern dabei, die Gewinnwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Den Anfang machte dabei das Land der aufgehenden Sonne – nämlich Japan. Ab dem 18. Jahrhundert gewann dort der Reishandel im Zuge der Zentralisierung der dortigen Börsen an Bedeutung. Neben dem physischen Handel am primären Markt entstand zu jener Zeit auch der Sekundärmarkt, auf dem zur damaligen Zeit schon Future-Kontrakte gehandelt wurden. Um in der Folge die durch die zunehmende Liquidität entstehenden Preisbewegungen besser erfassen zu können und darüber hinaus noch Prognosen zur zukünftigen Tendenz abzuleiten, begann man die Bewegungen der Vergangenheit dafür zu nutzen, um zukünftige Preisbewegungen zu ermitteln. Die Technische Analyse fand somit ihren Einzug in die Händlerräume und zugleich wuchs die Erkenntnis, dass die Psychologie des Marktes – von Menschen für Menschen – ein wesentlicher Punkt für den Anlageerfolg ist. Denn Emotionen der Marktteilnehmer wie Euphorie und Gier beziehungsweise Panik und Angst finden sich seither wie bei einem Seismographen im Verlauf der Charts wieder und wiederholen sich – das ist die entscheidende Erkenntnis – seit hunderten von Jahren. Es ändert sich somit nicht das Grundprinzip der Märkte, sondern es sind vielmehr die stetig neuen Generationen, die eben jene Marktsituationen erst kennen lernen müssen. Doch gehen wir ins Detail.

Die drei Grundziele der Technischen Analyse:
Lassen Sie uns hier einen Zeitsprung machen und mit dem Vater der Technischen Analyse des Westens, Charles Dow (1851 – 1902), weitermachen. Er war Journalist und gab wohl den ersten Börsenbrief seiner Zeit heraus, aus dem im Jahr 1889 das mittlerweile weltweit bekannte Wall Street Journal wurde. Neben der Einführung eines Index auf Aktien, welche heute als Leitindex der USA in Form des Dow Jones bekannt ist, schrieb er zahlreiche Artikel im Wall Street Journal über seine Sicht der Dinge an den Märkten. Nach seinem Tod wurde aus den Elementen dieser Artikel die bis heute gültige Dow-Theorie begründet. Im Kontext dieser Theorie lassen sich nunmehr die drei Grundziele der Technischen Analyse ableiten:

1.) Erkennen gegenwärtiger Trends
2.) Früherkennung von Trendpausen bzw. -veränderungen
3.) Prognose zukünftiger Trends

Wie Sie unschwer feststellen, steht der Trend hierbei im Mittelpunkt der Betrachtung und genau dieser Trend ist es auch, welcher Ihnen dank der Anwendung der Technischen Analyse bzw. eben der Charttechnik den ersten entscheidenden Vorteil liefern kann. Denn wenn Sie wissen, wie es um den Trend steht, ist die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches höher, mit dem Trend zu gehen als sich eben gegen ihn zu stellen. Hierbei kommt ein einfaches Gesetz der Physik zur Geltung: Eine Masse, die einmal in Bewegung ist, neigt eher dazu, diese Bewegung fortzusetzen, als sie umzukehren. Als gutes Beispiel aus dem „realen Leben“ zu dieser These findet sich im beigefügten Bild eine schwere Diesellok, die in voller Fahrt wohl kaum abrupt ihre Richtung ändern wird, geschweige denn kann. Auf die Märkte bezogen, bedeutet dies plakativ: Wenn einmal eine Bewegung begonnen hat, ist die Wahrscheinlichkeit zur Fortsetzung um ein Vielfaches höher als die Wahrscheinlichkeit einer Umkehr.

Die Technische Analyse gibt Ihnen zahlreiche Hilfsmittel zur Trenddefinition an die Hand. Exemplarisch seien hierbei die klassische Charttechnik (Trendlinien, Widerstände, Unterstützungen etc.) oder auch die Dow-Theorie sowie die Markttechnik (höhere Hochs und höhere Tiefs) genannt. Natürlich liefert der Baukasten der Technischen Analyse zahlreiche weitere Möglichkeiten, doch sind es sicherlich nicht die überladenen Charts, die den Anlageerfolg sicherstellen. Denn auch hier gilt bekanntermaßen: Weniger ist mehr. Und umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass die Charts der Profis häufig nicht mit Dutzenden von Indikatoren hervorstechen, denn letztlich ist ein jeder Indikator nur eine Preiskrücke – der Ursprung zur Berechnung ist schließlich der Preisverlauf selbst. Genau diesem Verlauf gilt es die höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Ohne Zweifel: Das Lesen und Verstehen der Charts braucht Übung – vergleichbar mit dem Einstieg in ein völlig neues Wissensgebiet oder einer sportlichen Herausforderung. Doch der Aufwand lohnt und kann Ihnen bei der richtigen Anwendung eben nur Vorteile liefern. Einige dieser Vorteile, neben der Möglichkeit zur bereits genannten Trenddefinition, seien nunmehr exemplarisch aufgeführt:

  • Charts beinhalten im Hier und Jetzt – dem aktuellen Preis eben – alle verfügbaren Informationen zur gegenwärtigen Preisfeststellung.

  • Charts zeigen in absoluter Klarheit die Kurshistorie mit allen Höhen und Tiefen auf – erinnern Sie sich an das Beispiel des Seismographen.

  • Charts geben dem Trader ein Gefühl für die aktuelle Situation des Marktes oder speziell die Markt-Unsicherheiten bei z. B. ansteigender Volatilität.

  • Charts liefern markante Marken für das Geldmanagement: Wo kann ich meinen Stopp setzen bzw. wo könnte der Trend kippen?

  • Charts reflektieren das Marktverhalten wie kein anderes Werkzeug. Dieses Verhalten unterliegt ohne Zweifel nun einmal Wiederholungsmustern, die man nach einer Zeit des „Erlernens“ profitabel nutzen kann.

ERKENNTNISSE ZUR TA

Eine bekannte Metapher des Börsenaltmeisters André Kostolany (* 9. Februar 1906 in Budapest; † 14. September 1999 in Paris) zur Börse generell:

„Das Verhältnis von Wirtschaft und Börse ist wie das eines Mannes auf einem Spaziergang mit seinem Hund. Der Mann (Wirtschaft) geht stetig voran, der Hund (Börse) rennt vor und zurück.“

Persönliche Ergänzung:
„Die charttechnische Analyse zeigt uns nun inwieweit der Hund (Börse) des Rennens müde geworden ist oder doch noch vor Kraft strotzt.“!

Weitere charakterisierende Eindrücke:
Es gibt nur eine Wahrheit in den Irren der Finanzwelt und dies sind mit Sicherheit nicht die diffusen News unterschiedlichster Art, welche uns seit nunmehr rund 200 Jahren und insbesondere seit den 60er Jahren den Verstand rauben. Vielmehr ist es EINZIG der Preisverlauf selbst der ungeschminkter Ausdruck der Realität in Form vom Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist! Die Technische Analyse liefert hierbei den Zugang zur Auswertung der Vergangenheit, der Gegenwart sowie den – man mag es kaum glauben – Blick in die mögliche Zukunft unter Abwägung gewisser Wahrscheinlichkeiten im Kontext der visualisierten Massenpsychologie. Die Betrachtung eines Preischart liefert somit zahlreiche Vorteile.

Technische Analyse bzw. die Charttechnik lässt sich überdies mit folgender Metapher beschreiben. Ein Investment ohne Blick auf den Preisverlauf im Chart gleicht einer Autobahnfahrt bei Nacht ohne Scheinwerfer… Wo befindet man sich denn aktuell überhaupt in den „dunklen“ Verwirrungen der Finanzautobahn. Die Nacht und die Sterne selbst symbolisieren hier die pure Massenpsychologie der Marktteilnehmer und dessen „Wissen/Unwissen“ im übergeordneten Sinne. Der Blick auf den Chart lohnt hierbei zweifelsfrei!!!

Grundsätzliches zur TA
Bei der Technischen Analyse werden im Gegensatz zur Fundamentalanalyse Kennzahlen aus der klassischen Makroökonomie, Branchenanalysen oder der Betriebswirtschaft unberücksichtigt. Vielmehr nimmt man an, dass sämtliche entscheidungsrelevanten Informationen über Vergangenheit und Zukunft bereits in der sichtbaren Kursentwicklung – dem Chart – enthalten sind. Ein Argument für die Einbeziehung der Charttechnik in die Kursanalyse ist die weite Verbreitung und die Popularisierung über Anlegermagazine und das Internet. Allein dadurch, dass aus dem Glauben an die Chartanalyse heraus viel Kapital bewegt wird, entsteht das aus der Psychologie bekannte Phänomen der selbsterfüllenden Prophezeiung, welches eine aussagekräftige statistische Validitätsuntersuchung erschwert. Aus dem Glauben an ein Eintreffen der erwarteten Kursbewegungen heraus werden dann Aktionen (in diesem Fall entsprechende Limits, Stop Buy und Stop Loss Orders) ausgeführt, die in der Masse dann selbst die eigentliche Ursache für das tatsächliche Stattfinden dieser Kursbewegungen sein können.

Nutzen der TA
Die Technische Analyse ermöglicht dem Betrachter die Identifizierung von Trends bzw. zumindest, je nach vorherrschender Marktlage, die Eingrenzung bestimmter zukünftiger Verläufe. Entscheidend aber ist die Bestimmung von Preiszonen welche gewisse Folgebewegungen auslösen und in der Konsequenz dem Investor erlauben kurz- oder mittelfristige Trendszenarien auszunutzen bzw. sich vor möglichen Verlusten zu schützen. Das angewandte „WENN-DANN-PRINZIP“ erlaubt daher unter Ausnutzung von Wahrscheinlichkeiten die eigenen Transaktionen konkreter Auszurichten sowie das persönliche Risiko- und Moneymanagement professioneller zu betreiben.

Die charttechnische Analyse ist aus meiner Sicht, durchaus gekoppelt mit der fundamental Analyse, eine überaus effiziente Methode um zukünftige Marktprognosen relativ präzise erstellen zu können.

Geschichte der TA
Technische Analysemodelle gehen von der Hypothese aus, dass der Kursverlauf von Finanzwerten bestimmte Selbstähnlichkeiten ausbildet, die sich über die Zeit wiederholen und daher – einmal erkannt – Prognosen voraussichtlicher Kursentwicklungen ermöglichen. In der westlichen Welt gilt der US-Amerikaner Charles Dow (der Entwickler des nach ihm benannten Dow Jones Index), als Begründer der technischen Analyse. Hierbei sei bemerkt, dass die japanischen Candlesticks, auch bekannt als japanische Kerzencharts, bereits im Verlauf des 18. Jahrhunderts in Japan entwickelt wurden. Der Erfinder dieser Analysemethode war Munehisa Homma (auch bekannt als Honma Munehisa), nach Überlieferungen ein erfolgreicher Reis-Händler aus der japanischen Stadt Sakata.

Doch zurück zu den USA, dem kapitalistischen Mekka im Anschluss der Industrielle Revolution. Charles Dow publizierte seine Dow Theory über die Chartanalyse in einer Reihe von Artikeln im Wall Street Journal ab 1884. Dow erhob dabei nie den Anspruch, eine wissenschaftliche Theorie entwickelt zu haben, die dazu geeignet wäre, künftige Preise einzelner Aktien vorherzusehen. Er betrachtete seine Erkenntnisse viel mehr als Handwerkszeug für Analysten, um generelle Markttrends besser definieren zu können. Dow geht davon aus, dass Finanzmärkte sich zyklisch verhalten und in kurz- mittel- und langfristigen Wellen verlaufen. Der US-Mathematiker Ralph Nelson Elliott baute in den 1930er und 40er Jahren auf den Erkenntnissen von Charles Dow auf und begründete die Theorie der „Elliott Waves“. Sein Modell beschreibt ebenfalls Trendzyklen, die aber sehr viel stärker mathematisch definiert sind als in der Dow-Theorie. Richard Schabacker, einer der einflussreichsten Finanzjournalisten seiner Zeit, veröffentlichte in seinem 1932 erstmals erschienenen Buch „Technical Analysis and Stock Market Profits: A Course in Forecasting“ die heute noch gültige Zusammenfassung der Grundlagen der auf geometrischen Mustern basierenden Chartanalyse. Möglicherweise marktbeeinflussend wurden die rein quantitativen Analysemodelle der Charttechnik aber erst mit der breiten Verfügbarkeit der Computertechnik. Seit den 1980er Jahren sind technische Handelsmodelle in Realzeit berechenbar und werden zum Handeln gewaltiger Investitionssummen auf internationalen Finanzmärkten angewandt.